Nierenkrank + Diabetes? Vorbeugen und früh behandeln!

Die diabetische Nephropathie als gehört zu den häufigen Grunderkrankungen, dabei werden die Nieren durch erhöhte Blutzuckerwerte geschädigt. Für alle Menschen mit Diabetesrisiko ist deshalb die frühzeitige Erkennung und gute Behandlung sehr wichtig. Dazu wurde vor 3 Jahren das neue, unabhängige Informationsportal diabinfo.de für Menschen mit Diabetes sowie den Vorstufen des Diabetes gestartet. Die Plattform wird sehr gut genutzt, die Besucherzahlen liegen bei über 1 Mio./Jahr ein. Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte, welche Rolle spielen die Sprachversionen und wie wird der Diabetes-Risiko-Test angenommen? Darüber haben wir mit der Projektmanagerin Katrin Weber gesprochen.

Die unabhängige Plattform diabinfo läuft nun seit 3 Jahren, wie wird das Angebot angenommen?
Die Besucherzahlen haben sich vom ersten auf das zweite Jahr mehr als verdreifacht und pendeln sich bei über 1 Mio./Jahr ein. Die beliebtesten Themen sind Ernährung  bei Typ-2-Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes. Intensiv geklickt werden auch die Seiten „Im Notfall“ und „Was übernimmt die Krankenkasse?“ Neu sind Themen wie Insulinresistenz oder Richtig spritzen, die in Suchanfragen immer wieder auftauchen.

Auch die Downloads sind kontinuierlich gestiegen, besonders beliebt sind die KH-Tabelle, Erste-Hilfe-Schema bei Unterzuckerung, Fact Sheet zu Insulinen, Schema für Spritzstellen sowie ein Trainingsplan zum Laufen ohne Vorerfahrung. Die Social-Media-Community wächst stetig. diabinfo.de richtet sich auf Instagram an Menschen mit Diabetes und auf Twitter an Meinungsbildner.

diabinfo ist in 4 Sprachen verfügbar plus Einfache Sprache und Gebärdensprache. Welche Rolle spielt die Sprache heute bei der Betreuung von Menschen mit Diabetes?
Sprachen spielen eine zentrale Rolle, um auch die Menschen zu erreichen, die eine eingeschränkte Lernfähigkeit haben oder mit einer anderen Sprache als Deutsch aufgewachsen sind. diabinfo.de gibt es auf Türkisch, Polnisch, Russisch und mit speziellen Hilfestellungen auf Ukrainisch. Das sind die am häufigsten vertretenen Muttersprachen von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland.

Die einzelnen Sprachen sind unterschiedlich lang schon online, 

·      Türkisch seit 2 Jahren (Nov. 2020) und macht aktuell 8 % der Nutzenden aus, 

·      Polnisch seit 1 Jahr (Okt. 2021) mit 2 % der Nutzenden

·      und Russisch erst seit 8 Monaten (Feb. 2022) mit 3 % der Nutzenden in 2022

·      Anfang 2023 wird die Seite auch auf Englisch zur Verfügung stehen

Wir haben bewusst sehr weite Teile von Leben mit Diabetes und auch von Diabetes vorbeugen übersetzt. Das erweist sich als gut, denn die Interessen der Sprachgruppen sind tatsächlich recht unterschiedlich. Die türkische Seite zu Medikamenten bei T2D ist immer ganz vorne und auch die am meisten besuchte fremdsprachige Seite. Die polnischen User interessieren sich am meisten für „Wie kann Diabetes Gehirn und Psyche beeinflussen?“ und auf Russisch ist die Notfall-Seite zur Unterzuckerung am beliebtesten. Die Seiten in anderen Sprachen, Einfacher Sprache und Gebärdensprache sehen wir auch als Unterstützung für die Fachkreise, die ihrer Patientenschaft damit Hilfestellungen und Tipps für daheim mitgeben können.

Zum Weltdiabetestag stand die Vorbeugung im Fokus, wie funktioniert der Diabetes-Risiko-Test und wie wird er angenommen?
Der DIfE Deutscher Diabetes-Risiko-Test® wurde vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt. Er umfasst circa 15 Fragen zum persönlichen Lebensstil, zu Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten und fragt Körpermaße (Größe, Gewicht, Taillenumfang) sowie Vererbungsparameter ab. Auf Basis der eingetragenen Antworten errechnet sich das persönliche Risiko, in den nächsten 10 Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Zudem wird eine Analyse erstellt, an welchen Risikofaktoren ggf. Änderungen vorgenommen werden können, um das individuelle Diabetesrisiko zu senken. Der Test boomt vor allem immer zum Weltdiabetestag, Grundsätzlich ist er im Bereich Diabetes vorbeugen unter den beliebtesten Seiten. Hier gelangen Sie direkt zum Diabetes-Risiko-Test.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Weber, und weiterhin viel Erfolg für die Plattform und Ihre Arbeit.